Der Verein SILENT CORNER
Ende der 90’er, die Silent Corner Ranch von Andrea Rongelraths befand sich gerade im Aufbau, fanden sich nach und nach mehr Interessierte zusammen, um ein gemeinsames Hobby zu pflegen - das Westernreiten. Vorher in diesem Landstrich gänzlich unbekannt oder bisher nur in Cowboyfilmen gesehen, sprach sich diese Reitweise in der Gegend schnell herum. Von vielen noch belächelt, gründeten eine Hand voll Mutiger 1999 den SILENT CORNER Westernreit- und Fahrgemeinschaft Trüben e.V.
Mittlerweile ist aus dem kleinen Häufchen ein Verein mit fast 80 Mitgliedern geworden, der sich bereits über die Landesgrenze hinaus einen Namen gemacht hat. Nicht nur die Reitweise ist es, die zum Magnet wurde, sondern das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein. Viele erwachsene Mitglieder lernten den Verein durch ihre Kinder kennen, fühlten sich bei uns wohl und blieben. Daraus hat sich eine Gemeinschaft entwickelt in der jeder für jeden da ist und überall gemeinsam angepackt wird. Das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen sucht man hier vergebens. Allein der Zuwachs der letzten 2 Jahre bestätigt dieses.
Die Aktivitäten im Verein sind vielfältig. Das ganze Jahr über werden gemeinsame Vereinsausritte mit anschliessendem gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer durchgeführt oder Kurse und Seminare angeboten, um Neues zu lernen. Regelmässig werden z.B. Kurse mit Kay Wienrich, Bundestrainer der Reining-Nationalmannschaft, angeboten. Diese erfreuen sich natürlich grosser Beliebtheit und sind dementsprechend lange vorher ausgebucht.
Auch im Turniergeschehen hat sich einiges getan - und das nicht nur bei den Profis im Verein. Immer mehr Mitglieder, welche als Freizeitreiter angefangen haben, lassen sich von dem Fieber anstecken, mal auf dem Treppchen zu stehen. Auf dem Weg dorthin wird gemeinsam trainiert und sich gegenseitig motiviert. Das Reglement der EWU, welches auch Freizeitreiter berücksichtigt, hat dieses möglich gemacht. So ist es nicht verwunderlich, dass zu manchen Turnieren um die 20 Reiter aufbrechen und gemeinsam Spass haben. Und die Turniererfolge können sich mittlerweile sehen lassen.
Westernreiten
Westernreiten ist eine Form des Reitens, die sich an die Arbeitsreitweise der Cowboys anlehnt. Ihren Ursprung hat sie im spanischen Arbeitsreiten, dem Vaqueroreiten.
Reitweise
Von einfachem Reiten in den Grundgangarten bis hin zur hohen Schule - im Englischen Reitstil: Dressur - ist auch beim Westernreiten eine große Bandbreite des Könnens vorhanden, beeinflusst von der Iberischen Reitweise, die als Ursprung jeder Reitkunst bezeichnet werden kann. Im Gegensatz zum Englischen Reitstil sind Westernpferde darauf trainiert, bei einem Impuls - zum Beispiel der Hilfe zum Antraben - zu reagieren und dann ohne weitere Einwirkung des Reiters in diesem Tempo zu bleiben. Im Englischen Reitstil wird dagegen auch nach der Hilfe zum Tempowechsel weiterhin mit Schenkeln, Kreuz und Zügeln permanent eingewirkt. Im Rahmen der Ersten Westernreiter Union (EWU) gibt es eine Ausbildungsskala als Zielvorgabe.
Die Pferde müssen möglichst eigenständig arbeiten und auf kleinste Gewichts- und Schenkelhilfen reagieren. Daher kommt die typische einhändige Zügelführung (Neck-Reining), da der Cowboy oder der Vaquero oft eine Hand frei haben muss. Diese Zügelführung wird allerdings nur in Verbindung mit einer „Westernkandare“ (Bit), einem Gebiss mit unterschiedlichen Mundstückvariationen verwendet.
Spektakuläre Stopps (Sliding Stop), bei denen das Pferd mit der Hinterhand fast auf dem Boden „sitzt“ und mit den Vorderbeinen weiterläuft, oder schnelle Drehungen (Spins) um die Hinterhand, verbunden mit rodeomäßiger Atmosphäre und Cowboykleidung, prägen das Bild vom Westernreiten. Allerdings gibt es auch hier Regeln, wie Reiter und Pferd bei einem Turnier ausgestattet sein müssen. Das variiert von Disziplin zu Disziplin. Hut, Jeans und Stiefel gehören immer dazu. Genau wie bei anderen Reitweisen gilt es aber auch beim Westernreiten, eine solide Ausbildung zu bekommen und sein Können permanent zu verbessern. Das bedeutet, wie bei jeder anderen Reitweise auch, in erster Linie das Üben von Basiselementen und nicht das Reiten von Show-highlights, die, falsch geritten, zudem schnell den Pferden gesundheitliche Schäden zufügen können.
Viele Westernpferde haben ähnlich angenehm zu sitzende Gangarten wie Isländer, oder Paso Finos. Allerdings sind das nur besonders langsame und flache Varianten der drei „normalen“ Grundgangarten, wie sie bei der Turnierdisziplin Pleasure gezeigt werden, nicht etwa ein Tölt oder Pass. Da das Westernreiten viele Elemente aus der Arbeit zu Pferd übernommen hat, liegt der Schwerpunkt bei allen Bewegungen darin, sowohl dem Pferd als auch dem Reiter die geforderte Übung über eine möglichst lange Zeit - im Idealfall den ganzen Tag - zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Gangpferde-Rassen, wie das Tennessee Walking Horse, die speziell wegen ihrer leicht zu sitzenden Gangarten gezüchtet werden. (Quelle: Wikipedia)
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